Entstanden in den Jahren 2011 bis 2013 unter gestrenger Aufsicht des Bandleaders Domingo Martín, überwiegend in dessen Kammerstudio seines Altstadthauses in Jerez de la Frontera/Andalusien – manchmal aber auch einfach dort, wo man gerade landete – formte sich Stück um Stück ein immer weitläufigerer Bestand an Liedgut im Spannungsfeld zwischen Andalusien und Oberösterreich. „Weniger ist mehr“ lautete die Prämisse, machte die kleine Besetzung und den intimen Rahmen zum Vorteil der Flexibilität, bereicherte dabei den Fundus bei klarer Grundierung im flamenco puro um eine Vielzahl an kleinen Kontrastpunkten.
Bisweilen weicht hierbei die typisch starke Präsenz des cante flamenco in Person der Sängerin Pili de los Reyes, reiht sich zurück, etwa um fragilen aschkenasischen Gesang von Karin Kocher-Krenmayr sanft zu apostrophieren oder an anderer Stelle schlicht als palmera treibende Kraft bieten.
Kontrast als Schärfung der Konturen, Kontur als Weg zu Bewusstsein, Bewusstsein als Basis für Annäherung. So werden bei Bach durch iberische Würze neue Hörperspektiven offengelegt und spanischer Süden verbrüdert sich in schwermütiger Klage mit nördlicher Melancholie des britischen Volkslieds um sich letztlich symbiotisch zu vermengen… …Ähnlich wie die Beschaffenheit der Lieder zueinander verhält sich die Gruppe selbst auch zu anderen Projekten, steht an einer Stelle für sich alleine und als autonome Einheit, fügt sich dann an anderer unters Dach eines größeren Rahmens. Etwa im Tanzprojekt tiempo del viento, gewissermaßen eine große Schwester von pocito y bueno…
Pilar de los Reyes: Gesang, Palmas
Domingo Martín: Gitarre, Percussion
Karin Kocher-Krenmayr: Gesang, Klavier